Übergewicht beim Hund: Ursachen, Risiken und der Weg zurück zur Idealfigur

Übergewicht bei Hunden ist ein wachsendes Problem, das sich negativ auf die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Vierbeiner auswirken kann. Doch woran erkennt man Übergewicht beim Hund? Was sind die Ursachen und Risiken, und wie kannst du deinen Hund dabei unterstützen, zu seiner Idealfigur zurückzukehren? In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über Übergewicht beim Hund und erhältst wertvolle Tipps, um deinen Hund wieder in Topform zu bringen.

Wie erkenne ich, ob mein Hund übergewichtig ist?

Es ist nicht immer leicht, festzustellen, ob ein Hund übergewichtig ist, da Rasse, Alter und Körperbau eine Rolle spielen. Ein einfaches Mittel zur Beurteilung ist der Body Condition Score (BCS), der ähnlich wie der BMI beim Menschen den Körperfettanteil bewertet. Ein gesunder Hund sollte eine gut definierte Taille haben und seine Rippen sollten tastbar, aber nicht sichtbar sein.

Ein Tierarzt kann durch eine gründliche Untersuchung und das Wiegen des Hundes feststellen, ob Übergewicht vorliegt und ob Maßnahmen erforderlich sind.

Ursachen für Übergewicht beim Hund

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund an Gewicht zulegen kann. Einige der häufigsten Ursachen sind:

1. Überfütterung: Viele Hunde bekommen mehr Kalorien als sie benötigen. Das kann durch übergroße Portionen, zu viele Leckerlis oder Tischreste passieren.

2. Zu wenig Bewegung: Ein inaktiver Lebensstil, insbesondere bei Wohnungshunden oder älteren Tieren, kann schnell zu einer Gewichtszunahme führen.

3. Genetik: Einige Hunderassen neigen genetisch dazu, schneller an Gewicht zuzunehmen. Dazu gehören beispielsweise Labrador Retriever, Beagle oder Dackel.

4. Hormonelle Erkrankungen: Bestimmte Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder das Cushing-Syndrom können dazu führen, dass Hunde an Gewicht zulegen, auch wenn ihre Ernährung angepasst ist.

5. Kastration: Nach einer Kastration kann der Stoffwechsel des Hundes langsamer werden, was zu einer Gewichtszunahme führen kann, wenn die Futtermenge nicht angepasst wird.

Die Risiken von Übergewicht

Übergewicht kann zu einer Reihe von Gesundheitsproblemen führen, die die Lebensqualität deines Hundes erheblich beeinträchtigen können. Zu den häufigsten Risiken zählen:

1. Gelenkprobleme: Übergewicht belastet die Gelenke übermäßig, was zu Gelenkerkrankungen wie Arthritis und Hüftdysplasie führen kann. Besonders bei älteren Hunden kann dies zu starken Schmerzen und eingeschränkter Mobilität führen.

2. Herzerkrankungen: Ein übergewichtiger Hund hat ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das zusätzliche Fettgewebe belastet das Herz, was zu Herzinsuffizienz führen kann.

3. Diabetes: Ähnlich wie beim Menschen kann Übergewicht beim Hund das Risiko für Diabetes erhöhen. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel führt zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen.

4. Atembeschwerden: Das überschüssige Gewicht kann auf die Lunge und Atemwege drücken, was die Atmung erschwert, insbesondere bei Hunden mit kurzen Schnauzen (z.B. Bulldoggen, Möpse).

5. Verkürzte Lebensdauer: Studien zeigen, dass übergewichtige Hunde eine kürzere Lebenserwartung haben. Übergewicht beschleunigt den Alterungsprozess und erhöht die Anfälligkeit für Krankheiten.

Der Weg zurück zur Idealfigur

Wenn dein Hund übergewichtig ist, ist es wichtig, einen strukturierten und nachhaltigen Plan zu erstellen, um ihn wieder zur Idealfigur zu führen. Hier sind einige Schritte, die dir und deinem Hund auf diesem Weg helfen können:

1. Besuche den Tierarzt Bevor du Änderungen an der Ernährung oder dem Bewegungsplan deines Hundes vornimmst, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen. Er kann eine genaue Diagnose stellen, den aktuellen Gesundheitszustand deines Hundes bewerten und individuelle Empfehlungen geben. In manchen Fällen sind auch Bluttests nötig, um hormonelle Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion auszuschließen.

2. Ernährungsumstellung Eine ausgewogene und kalorienarme Ernährung ist der Schlüssel zur Gewichtsreduktion. Dein Tierarzt kann dir dabei helfen, ein geeignetes Futter auszuwählen, das alle Nährstoffe liefert, aber gleichzeitig den Kaloriengehalt reduziert. Achte darauf, auch die Menge an Leckerlis drastisch zu reduzieren oder durch gesündere Alternativen wie Karotten oder Äpfel zu ersetzen.

3. Portionskontrolle Es ist wichtig, die genaue Futtermenge zu kontrollieren und sich an die empfohlenen Mengen zu halten. Viele Hundehalter neigen dazu, ihren Hund zu überfüttern, ohne es zu merken. Verwende eine Küchenwaage, um das Futter genau abzumessen, und verteile die Futterration auf mehrere kleine Mahlzeiten am Tag, um den Stoffwechsel des Hundes in Schwung zu halten.

4. Mehr Bewegung Bewegung ist entscheidend, um das Übergewicht deines Hundes zu reduzieren. Starte langsam, besonders wenn dein Hund nicht an regelmäßige Bewegung gewöhnt ist, und steigere die Aktivität schrittweise. Tägliche Spaziergänge, Schwimmen (besonders gelenkschonend) oder spielerische Aktivitäten helfen deinem Hund, Kalorien zu verbrennen und Muskeln aufzubauen.

5. Regelmäßige Kontrolle Überwache regelmäßig das Gewicht deines Hundes und passe die Futtermenge und das Bewegungsprogramm bei Bedarf an. Der Tierarzt kann regelmäßige Wiegetermine vorschlagen, um sicherzustellen, dass der Hund auf dem richtigen Weg ist.

6. Physiotherapie für übergewichtige Hunde In manchen Fällen kann auch Hundephysiotherapie unterstützend wirken, insbesondere bei Hunden, die bereits unter Gelenkproblemen leiden. Hydrotherapie, Massage oder spezielle Dehnübungen können die Beweglichkeit fördern, Muskeln stärken und dabei helfen, die Belastung auf die Gelenke zu reduzieren.

Wie lange dauert es, bis mein Hund abnimmt?

Die Gewichtsabnahme bei Hunden sollte schrittweise erfolgen, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. In der Regel wird eine Abnahme von 1-2% des Körpergewichts pro Woche als sicher betrachtet. Je nach Ausgangsgewicht kann es einige Monate dauern, bis dein Hund sein Idealgewicht erreicht hat. Geduld und Konsequenz sind hierbei der Schlüssel zum Erfolg.

Fazit

Übergewicht bei Hunden ist ein ernstzunehmendes Problem, das weitreichende gesundheitliche Folgen haben kann. Doch mit der richtigen Kombination aus angepasster Ernährung, regelmäßiger Bewegung und tierärztlicher Begleitung kannst du deinem Hund helfen, sein Idealgewicht zu erreichen und langfristig gesund zu bleiben. Wenn du erkennst, dass dein Hund ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hat, zögere nicht, Maßnahmen zu ergreifen – dein Hund wird es dir danken, mit einem gesünderen und glücklicheren Leben!